Zur Zeit in Arbeit:

MEINE BISHERIGEN MEISTERWERKE:

Des Fehlerteufels Werk!

Obwohl ich fast täglich an meinen Texten hier auf dieser Homepage herumdoktere, wird sich der Fehlerteufel sicher ein Plätzchen einrichten. Was ich von ihm halte, habe ich in einem Ringelsatz verewigt. Wenn Sie ihm begegnen, tun Sie einfach so, als wäre er Luft. Ganz verscheuchen, lässt er sich wohl nie...

Christine Brückner - eine große Schriftstellerin, ein feiner Mensch.

Leider ist sie körperlich schon tot. Ich hätte sie gern kennengelernt, mich mit ihr geschrieben. Sie war eine fleißige Briefschreiberein. Aber in ihrer Literatur, in ihrer Schreibe lebt sie nicht nur in meinem Kopf weiter. Immer wieder greife ich mir ein Buch von ihr und höre ihre Stimme. Ihre Stimme findet bei mir immer Gehör. Ich würde ihr jederzeit meine Stimme geben.

Pommernland ist abgebrannt...Poenichen lebt weiter.

Es gibt Bücher, die lese ich nicht nur einmal. Die sind einfach so ergiebig. Mein persönliches Qualitätsmerkmal. Christine Brückner insbesondere dieses Mammutwerk der Trilogie über die Quindts aus Poenichen habe ich inzwischen viermal gelesen und bin immer noch nicht gesättigt. An Christine Brückners Art zu schreiben kann ich mich einfach nicht sattlesen.

Bisher besaß ich diese drei Romane nur als Taschenbuchausgaben. Bei so häufigen Leseversuchen sind sie inzwischen schon ganz schön vergriffen, vergilbt und einige Seiten haben sich aus der Bindung gelöst. Keine Sicherheitsbindung! Im Internet habe ich bei e-bay eine gebunde Ausgabe im Schuber ersteigert, herausgegeben 1975, kleine handliche Bücher, die meinen Lesespaß beim vierten Durchgang noch erhöht haben. Aber nun genug der Vorrede, kommen wir doch bitteschön zur Sache:

Der alte Joachim von Quindt und seine Enkelin Maximiliane spielen die Hauptrollen in diesem ersten Roman der Trilogie über das fiktive Gut Poenichen in Hinterpommern. Maximiliane wird gerade getauft, als 1918 die Nachricht eintrifft, dass ihr neunzehnjähriger Vater an der Front in Frankreich gefallen ist. Sie wächst auf in der paradiesischen Poenichen-Welt und unter der geistigen und materiellen Obhut ihrer Familie, insbesondere des alten Quindt, der sich als ein liberaler, liebevoller und tiefmenschlicher Vaterersatz erweist. Aristokratisches Flair umgibt sie wie ein schützender Kokon in einer sich wandelnden Zeit: der erste Weltkrieg ging gerade zu Ende, ein zweiter steht vor der Tür. Gesellschaftliche und politische Veränderungen gehen Hand in Hand mit dem technischen Fortschritt. Demokratisierungsprozesse laufen auf Hochtouren, auch der Adel muß umdenken und Vorrechte aufgeben. Leider breitet sich das schleichende braune Gift aus: Nazifizierung auch in Poenichen. Für Maximiliane geht es als Teenager zunächst in eine spannende Zeit. Das Internat Hermannswerder/Potsdam entwickelt sich zu einer zweiten Heimat für sie. Ihre Sehnsucht nach Poenichen, nach ihrer Zeit als Dorfprinzessin, Erbfolgerin und Naturkind, bleibt aber unauslöschbar. Aber schon bald beginnt auch für sie der Ernst des Lebens, man muß es so hart sagen: als Gebährmaschine für ihren Zuchtsmeister und Ehemann Viktor Quind ohne "t", ein überzeugter Nazi, der als Gegenleistung solange wie möglich sein Parteibuch schützend über Poenichen hält. Maximiliane nimmt ihr Schicksal tapfer an auch als eine Verpflichtung ihrer Familie gegenüber. Joachim, Golo, Viktoria und Edda erblicken in stetem Gleichmaß das Licht einer nazifizierten, bald schon kriegerischen Welt, der auch das Gut Poenichen samt Baron und Baronin zum Opfer fällt. Sie schließt sich mit ihren vier Kindern und einem Bollerwagen einem Flüchtlingstreck an gen Westen, erreicht schließlich das zerstörte Berlin mit einem fünften Kind im Bauch, sie ist auf der Flucht von einem russischen Soldaten vergewaltigt worden. Berlin wird nicht die letzte Station ihrer Flucht bleiben.

Selbst beim vierten Lesen erfreue ich mich an der "Schreibe" von Christine Brückner. Eine sprachliche Ergiebigkeit und tiefe Menschlichkeit  durchzieht ihre Romane, die mir so außerordentlich guttun. Sie sind zeitlos, voller Weisheit und Verständnis, ich fühle mich geistig und seelisch genährt, gestärkt, eine literarische Kost von hoher Geschmacksintensität, diese Schreibgerichte kommen bei mir immer wieder auf den Tisch. Hier noch einige Kostproben:

 

"Für seine Geburt kann keiner was. Sie nicht und ich auch nicht!"

(Diese Worte spricht der alte Quindt zu seinem Kutscher Riepe über die Knechte und Mägde auf seinem Gut))

 

"Schlafen und verdauen. Darauf läuft das Wohlbefinden des Menschen am Ende hinaus." (Auch eine "Quindt-Essence" des alten Barons)

 

"Runzlige Boskop, die für alle Zeiten nach Poenichen schmecken" (Maximiliane aß ständig Äpfel....habe ich auch verinnerlicht...)

 

"Einer Ehe muß man Zeit lassen..." (Der alte Quindt, auf ewig, solange die Liebe da ist.) 

"Man lernt auch aus den Erfahrungen, die man nicht macht."

(Der alte Quindt, ja die andere machen, in Büchern zum Beispiel

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© Autor Wolfgang Pache