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MEINE BISHERIGEN MEISTERWERKE:

Des Fehlerteufels Werk!

Obwohl ich fast täglich an meinen Texten hier auf dieser Homepage herumdoktere, wird sich der Fehlerteufel sicher ein Plätzchen einrichten. Was ich von ihm halte, habe ich in einem Ringelsatz verewigt. Wenn Sie ihm begegnen, tun Sie einfach so, als wäre er Luft. Ganz verscheuchen, lässt er sich wohl nie...

John Irving - Letzte Nacht in Twisted River

Der Altmeister von der Ostküste der USA präsentiert mit "Letzte Nacht in Twisted River" seinen neuen Roman, an dem er laut Presseberichten und eigenen Angaben in Interviews Jahrzehnte herumgeschrieben hat. Vielleicht ja auch sein letzter, denn der kreative Schreiber geht stramm auf die siebzig zu, könnte also eng werden, wenn er wieder solange braucht. Obwohl er auf dem Umschlagfoto wirklich so total fit aussieht, nicht wahr?

Die letzte Nacht am und in Twisted River hat es für "Cookie" alias Dominik Baciagalupo und Sohnemann Daniel im Kochhaus der Holzarbeitersiedlung in New Hampshire wirklich in sich. Normalerweise sagen sich in dieser verlassenen Gegend Fuchs und Hase bzw. Bär, Wolf und Hirsch gute Nacht, gäbe es in den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts die Holzwirtschaft dort nicht. Das geschlagene Holz wird hauptsächlich auf riesigen Baumstammflößen auch über den Twisted River den Sägewerken zugeführt. Harte Arbeit für richtige Kerle, hartgesottene Kraftbolzen, die viel essen müssen, aber auch reichlich trinken und saufen und herumhuren in einer "Welt voller Unfälle", wie die Romanhelden immer wieder betonen. Es ist lebensgefährlich, als Flößer auf den Baumstammteppichen zu arbeiten. Besonders für den kanadischen Jungen Angel Pope, der gleich zum Beginn der Romans in den eisigen Fluten des Twisted Rivers ertrinkt. Und auch Rosie Baciagalupo, Cookies Frau und Dannys Mutter fällt dem gierigen Rachen des Flusses zum Opfer. Das Lebensmotto in der rauhen Holzfällergemeinschaft lautet: "Lass Dich nicht unterkriegen, aber bleib am Leben!" Etwas skuril, typisch Irving allerdings, gestaltet sich die letzte Nacht für den Koch und seinen Sohn. Der zwöfjährige Daniel schlägt der dicken, langhaariger Küchenhilfe Indianer-Jane mit einer gusseisernen Bratpfanne den Schädel ein, als er sie für eine wilde Bärin hält, während sie seinen Vater sexuell "beritt. Eine verhängnisvolle Verwechslung, ein tragischer Unfall, Hals über Kopf müssen Vater und Sohn in jener Nacht vor dem nach Rache dürstenden und sehr gewalttätigen Mann Indianer-Janes, CONSTABLE CARL, fliehen, um am Leben zu bleiben.

Das gelingt auch ziemlich lange, die fast sieben Hundert Seiten werden mit reichlich Leben gefüllt. Es bleibt immer spannend für Vater und Sohn und Enkel und Freunde. Einer der wichtigsten ist der Holzfäller und Flößer KETCHUM aus Twisted River, ein rauher, aber herzlicher Naturbursche mit unbändigen Kräften. Am Ende des Romans weiß ich als Leser: Richtig zu Ende gehen gute Geschichten eigentlich nie. Und man muss sie mindestens zweimal lesen. So sieht das auch der inzwischen Bestsellerautor Daniel Baciagalupo alias vielleicht John Irving: "Doch Danny wusste, dass Geschichten Wunder waren - sie ließen sich einfach nicht aufhalten."

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© Autor Wolfgang Pache