Zur Zeit in Arbeit:

MEINE BISHERIGEN MEISTERWERKE:

Des Fehlerteufels Werk!

Obwohl ich fast täglich an meinen Texten hier auf dieser Homepage herumdoktere, wird sich der Fehlerteufel sicher ein Plätzchen einrichten. Was ich von ihm halte, habe ich in einem Ringelsatz verewigt. Wenn Sie ihm begegnen, tun Sie einfach so, als wäre er Luft. Ganz verscheuchen, lässt er sich wohl nie...

"Der Poet der kleinen Dinge von Marie-Sabine Roger

"Wie das Gespräch darauf gekommen ist, weiß ich nicht mehr."

 

Wir starten wie immer mit dem 1. Satz. Und man ist sofort drin in der Familie des Poeten der kleinen Dinge. Gemeint ist der geistig und körperlich behinderte Gérard, der hauptsächlich Roswell genannt wird. Er lebt bei seinem Bruder Bertrand Dachignies und dessen Frau Marlène in Pflege irgendwo in einem kleinen Dorf in Frankreich nahe einer Hühnerfabrik. Als Untermieterin und Jobberin in der Fleischfabrik kommt die 30jährige Ich-Erzählerin Alex Allery in diese Pflegefamilie und fühlt sich sofort zu Roswell hingezogen, zunächst wahrscheinlich aus Mitgefühl, schnell entwickelt sich aber eine echte Freundschaft zwischen den beiden.

"Ich kenne ihn besser als alle anderen, schließlich bin ich die einzige, der etwas an ihm liegt."

Alex ist ein unruhiger Charakter, immer und gern auf der Reise und auf der Suche nach sich selbst, eine intelligente, sensible, weichherzige, dickköpfe junge Frau, die nicht gerade dem typischen Schönheitsideal einer Frau entspricht.

"Ich sehe aus wie ein Junge."

Warum sie gerade bei Roswell gelandet ist, weiß sie selbst nicht, glaubt aber fest daran:

"...dass es für alles einen Grund gibt."

Manchmal ist es aber auch nur der Wille und die Phantasie des Autors, dem literarischen Schicksal auf die Sprünge zu helfen. Egal, es entwickelt sich auf jeden Fall eine wunderbare Freundschaft zunächst zwischen Alex und Roswell, und auch zwischen Cedrik und Olivier und schließlich zwischen allen vieren, die es für den Leser auf sehr unterhaltsame Weise zu entdecken gilt.  Roswell ist aufgrund seiner Behinderung schwer zu verstehen, Alex lässt sich mit viel Geduld auf ihn ein und wird mit schönen Gedichten von ihm belohnt:

 

"Welchen Tag haben wir?

Wir haben jeden Tag,

meine Freundin,

wir haben das ganze Leben,

meine Liebe,

wir lieben uns und wir leben,

wir leben und wir lieben uns,

und wir wissen nicht, was das Leben ist,

und wir wissen nicht, was der Tag ist,

und wir wissen nicht, was die Liebe ist."

 

Eine wunderbare Geschichte, absolut lesenswert, nicht nur einmal! Sehr ergiebig.

 

 

 

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© Autor Wolfgang Pache