Eine Reise in die Vergangenheit, in längst vergangene Zeiten, Gott sei Dank. Der größte Verbrecher aller Zeiten hat das Zeitige gesegnet....Und dann muss auch Schluss damit sein.

Leseprobe/Erste Sätze

 

Gottesberg ist nicht Gottes Liebling

Es hat lange gedauert, bis er dann doch endlich einwilligte und Mutti abends anrief, um uns mitzuteilen: „Wir fahren mit!"

Die Idee stammte von Greta, meiner Frau: „Wir sehen unsere Eltern so selten. Noch sind sie einigermaßen rüstig. Wir fahren mit ihnen eine Woche in den Sommerurlaub nach Schlesien, in ihre alte Heimat!" Greta meinte doch tatsächlich beide Elternteile, back to the roots im Doppelpack! Ich konnte ihr im Laufe unserer fast schon zwanzigjährigen Ehe nie etwas abschlagen. Doch wenn ich vorher gewußt hätte, auf welch ein Abenteuer ich mich einließ, wäre ein Ehestreit, ja so sogar eine mögliche Scheidung das weitaus kleinere Übel gewesen.

Ihre Eltern waren „alte Globetrotter", ans Reisen gewöhnt, sofort Feuer und Flamme, vom Reisefieber infiziert. Nur mein Erzeuger zierte sich noch am Anfang. Sechzig Jahre war es her, als der größte Verbrecher aller Zeiten, Adolf Hitler, meinen damals siebzehnjährigen Vater noch in den schon längst verlorenen Krieg befahl. Günter hatte gerade seine Gesellenprüfung als Bäcker bestanden, da mußte er seinen älteren Brüdern Gerhard und Herbert an die Front folgen. Nur „Hebbat", wie Vati ihn aussprach, sah er wieder, sein fast Zwillingsbruder Gerhard, gerademal ein gutes Jahr älter, soll im Rußlandfeldzug gefallen sein. Kein Lebenszeichen seit er die elterliche Wohnung im Frühjahr 1945 verlassen hatte. Sie waren sich wie aus dem Gesicht geschnitten und in ihrer Kindheit und Jugend fast unzertrennlich. Man habe sie auf der Straße kaum auseinanderhalten können.

-"Wir konnten ihn nicht bremsen", erinnerte sich mein Vater, „der Blödmann konnte nicht schnell genug an die Front kommen, ein Held werden, für den Führer sterben."

Es war nicht leicht, Günter dazu zu bewegen, über seine Vergangenheit in Schlesien und im Krieg zu erzählen. Sein Leben schien für ihn erst begonnen zu haben, als er nach der russischen Gefangenschaft an die Weser verschlagen wurde und seine Margret kennenlernte. Inzwischen war viel Wasser die Weser herunter geflossen, unsere Reise nach Polen stand bevor.

 

Weiterlesen können Sie die Geschichte in einer Sammlung meiner Kurz- und Kürzest-Krimis samt Gruselreimen, die in Kürze in meinem Online-Buch-Shop erscheinen wird.

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© Autor Wolfgang Pache