Auch als Vollidiot bleibt Simon Peters ein absoluter Sympathieträger trotz des Chaos in seinem Leben. Und zwar weil er so witzig, humorvoll, schlagfertig und kreativ denkt und schreibt. Der geborene Antiheld verliert nie SEINE "Contenance", trotz Single-Daseins und stetiger Rauswurfgefahr in seinem Job als Handy-Verkäufer in einem I-Punkt in Köln. Weil er ständig auf der Suche nach seinem eigenen Glück ist, erträgt er es kaum, vom Glück anderer Menschen belästigt zu werden, weder als Pauschalurlauber im Single-Robinsonclub noch als Teilnehmer eines Spanischkurses oder gar im Umfeld seiner so erfolgreichen Freunde. Er verliebt sich in die phantastisch aussehende Starbucksmilchaufschäumerin Marcia von gegenüber, die sich aber beim ersten Rendezvous als genauso gigantische Enttäuschung entpuppt. ("Liebe macht offenbar nicht nur blind sondern auch taub",) ist sein lapidarer Kommentar auf die verbalen Ergüsse seiner Angebeteten. So gibt es immer wieder nur Ersatzbefriedigungen: Alkohol als Sanitäter in der Not und Bordellbesuch bei Notgeilheit. Auf seine Freunde Phil, Flick und Paula kann er sich verlassen, auch als er des Einbruchs und Diebstahls überführt wird und hochkantig aus dem I-Punkt fliegt. Kein Job, kein Geld, keine Frau - mit 30 Jahren liegt sein Leben als einziger Scherbenhaufen vor ihm. Aber ein Simon Peters haut so schnell nichts um, wie er im Fortsetzungsroman "Millionär" eindrucksvoll unter Beweis stellt.