Sie ist fast zwanzig Jahre jünger als ihr Mann. Damals hat sie ihn wirklich geliebt. Jetzt ekelt er sie nur noch an, wofür er nichts kann. Sie kann einfach nicht mehr. Nach seinem Schlaganfall vor acht Jahren kann auch er fast nichts mehr außer essen und scheißen. Ein Scheißleben! Beiderseits. Keine Worte mehr, nur noch Blicke ohne Inhalte aus der letzten Ecke seines Hirns, schwache, irre Impulse ohne Sinn. Von heute auf morgen, also in der Nacht, macht sie diesem, seinem Schwachsinn ein Ende, eine, oder besser zwei Tabletten mehr für die Nacht.
"Schlaf gut und gute Reise!"
Sie meint, ein Lächeln in seinem Gesicht vor dem Einschlafen gesehen zu haben. Das Pflegebett geht zurück an die Krankenkasse.