Mit meiner Gattung der Kürzest-Krimis betrete ich literarisches Neuland. Sowas hat es noch nie gegeben! Ich liebe solche experimentellen Schreiberlebnisse! Ich versuche, mit möglichst wenig Worten meine kriminalistische Schreibidee umzusetzen. Dazu gehören ein plötzlicher Anfang (irgendwann musste es ja passieren...), eine offene Ermittlungsarbeit bzw. gar keine, die sollen Sie selbst übernehmen (am wenigsten Arbeit für mich...), viele offene Fragen, keine Namen (nur Schall und viel Rauch sprich kiminelle Energie), anonyme Personen, es kann jeder sein, schemenhafte Handlungsorte, die Geschichten können eben überall passieren, so wie im wirklichen Leben auch. Kurz und bündig, fast schon lyrisch aber ungereimt, seinen Reim darauf müsssen Sie sich als Leser (E-Smoker) selbst machen. in jeder kleinsten Verschnauf- und Schnüffelpause zu lesen, Krimis to go, sozusagen, nur ohne Plastikbecher in der Hand...
Bauer H. parkt seinen Van mittten auf dem Feldweg. Er lächelt sich genüsslich im Rückspiegel an, dort erscheint DER Jogger. Auf den hat er es abgesehen. Wie oft hat DER ihn in seiner Fahrweisee zwischen SEINEN Feldern massregeln wollen. DER Jogger stinkt ihm gewaltig wie anderen seine Gülle. Als DER neben ihm auf seiner Fahrerseite herlaufen will, öffnet er schlagartig die Fahrertür und gibt Gas nach hinten. Er fährt ihn erst zu Boden, dann noch zu Brei, vor und zurück, er fühlt unter seinen Reifen die Knochen DIESES Joggers brechen. Er hat es nicht anders verdient, meint Bauer H. und braust davon. DER wird ihn nie wieder massregeln. Wenn er sich da mal nicht irrt.